Mein Vater gegen Pinochet
Der Militärputsch in
Chile und seine Folgen für die Familie Simon.
Produktion: RBB, WDR, NDR, RB 2003
Valparaiso,
wenige Tage nach dem Putsch vom 11. September 1973. Pinochets Soldaten
verschleppen Werner Simon, Vater von sieben Söhnen, Gewerkschafter,
Kapitän des Seenotrettungsbootes Salvavidas, Freiwilligenhelfer
in den Vierteln der Armen. Sie bringen ihn auf die Lebu, einen rostigen
Frachter im Hafen von Valparaiso. Es gibt nur Bohnen und Wasser,
am 26. September abends eine Tasse kalte Milch. Am 28. September
beginnen die Folterungen. Sieben Wochen später gelingt Werner
Simon mit Hilfe der Deutschen Evangelischen Kirche in Chile die
Flucht in das Gebäude der Deutschen Botschaft in Santiago und
von dort nach Bremen. „Nie habe ich Valparaiso verlassen, immer
war ich mit meinen Gedanken im Hafen, bin viele Male mit dem Boot
durch die Bucht gefahren...“ schreibt 25 Jahre später der älteste
Sohn Ulli Simon in seiner 1998 erschienenen Biografie "Septembertage.
Erinnerungen an Chile 1973“. Das Buch fordert den Kampfgeist des
Vaters heraus. Nach Jahren des Schweigens stellt er sich wieder
dem erlebten Leid. Er will Pinochet vor Gericht bringen. Subcomisario
Lizame aus Valparaiso und Untersuchungsrichter Juan Guzmán
aus Santiago de Chile sind auf seiner Seite.
Redaktion: Wolfgang Bauernfeind
Regie: Nikolai von Koslowski

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