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Das T-Projekt

Lebensläufe mit Opfern.

Produktion: WDR 2001

Die Zeit der Steckbriefe und der Kommandoerklärungen ist lange vorbei, die Rote Armee Fraktion ist Gegenstand von Kunst und Reflexion geworden. Doch in der aktuellen politischen Diskussion stehen die siebziger Jahre wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Nach der Entlassung von Brigitte Mohnhaupt sitzen nur noch drei ehemalige RAF-Mitglieder ihre lebenslangen Strafen ab: Christian Klar, Eva Haule und die in Frankfurt inhaftierte Birgit Hogefeld. In der Sendung reflektiert sie gemeinsam mit anderen ehemaligen RAF-Mitgliedern ihre Vergangenheit und ihre Taten. Sie möchte den Opfern signalisieren, „wie sinnlos und falsch das doch alles war“. Margrit Schiller versucht, ihre Geschichte zu verstehen. Was nicht einfach sei, meint der Soziologe Stefan Quensel: „Die wissen, wogegen sie waren. Aber weswegen sie geglaubt haben, auf diesem Weg etwas an der Gesellschaft zu verändern, das wissen sie vielleicht selber gar nicht so gut.“ Eines war ihm immer klar, gibt Ralf Friedrich zu, „Ich wusste es im Unterbewusstsein immer, dass ich kein Recht habe, zu töten“. Die Aussagen der ehemaligen Aktivisten werden konfrontiert mit der künstlerischen Umsetzung des "Mythos RAF". In Filmen, Musik und Literatur hat eine neue Generation neue Fragen und Sichtweisen entwickelt. Der Wunsch nach Leib und Leben, nach Präsenz statt Versteck, inspirierte Christian Petzold zu seinem Film „Die innere Sicherheit“.

Flucht vor der Staatsgewalt und vor sich selbst, die 70er Jahre im Spiegel von heute. Das T-Projekt – eine Sendung über Wahrnehmung und Verarbeitung terroristischer Zeiten und den Versuch, Geschichte zu verstehen.

Redaktion: Gisela Corves
Regie: Angeli Backhausen

 

Mitte: Szenenfoto aus Christian Petzolds Film "Die innere Sicherheit". Copyright: Filmportal.de